Damen: Prognose für 2010 - wer startet durch, und wer sinkt ab - .

Am Anfang jeder neuen Saison passieren dinge, mit denen die wenigsten gerechnet hätten.
Das war immer so, und das wird auch immer so bleiben.
Auch der Start ins Tennisjahr 2010 verlief turbulent und spektakulär, und das nicht zuletzt durch das Comeback der Justine Henin...
Von wiedererstarkt bis tief gefallen, alles war schon dabei in diesen bisher 5 (die noch nicht beendeten Australien Open mit dazu gezählt) Turnieren in Australien und Umgebung, welche traditionell eine neue Damensaison einläuten.
Den schlechtesten Start erwischte wohl eine junge Dame, bei der viele damit gerechnet hatten, dass sie sich nach einer katastrophalen Vorjahressaison endlich fangen und in ihr Spiel zurückfinden würde: Ana Ivanovic.
Die 22-jährige Serbin, die als eine der hübschesten Spielerinnnen der Tour gilt, war zwar mit einem Halbfinale in Brisbane gut in die Saison gestartet (sie verlor dort gegen J. Henin 3:6 ; 2:6), konnte danach aber nur durch ein frühes Ausscheiden bei den Australian Open (2. Runde 2:6 ; 3:6 gegen Dulko) und einer hohen Anzahl vermeidbarer Fehler negativ aufgefallen.
Die ehemalige Weltranglisten 1., die 2008 noch die French Open gewinnen konnte, findet einfach nicht in ihr Spiel, was bei guter Form von viel Power und einer gnadenlosen Vorhand geprägt ist.
Auch die (noch) Weltranglisten 2. Dinara Safina aus Russland konnte bis jetzt nicht vollends überzeugen, aber ein wie von einigen Kennern erwarteter kompletter Absturtz in spielerische Regionen außerhalb der Top 20 blieb aus.
Im gut besetzten Turnier von Sydney, welches als Generalprobe vor dem 1. Grand Slam Turnier des Jahres gilt, kam sie bis ins Viertelfinale, in dem sie gegen die spätere Turniersiegerin Elena Dementieva glatt 2:6 und 3:6 verlor, was aber kein Beinbruch ist.
Bei den Australian Open schaffte sie durch überzeugende Leistungen bis ins Achtelfinale, in dem sie verletzungsbedingt gegen Maria Kirilenko aufgeben musste.
Wenn sich Safina noch in ihrem Spiel steigern und zu ihrer Vorjahresform zurückfinden kann, sind für sie trotz der Negativprognosen einige gute Resultate bei größeren Turnieren durchaus möglich.
Ein großes Fragezeichen muss ich über die Personalie Maria Sharapova setzen.
Die blonde 22- jährige gilt durch ihre Model- und Sponsorenverträge zwar als bestverdienende Sportlerin der Welt, doch auf dem Platz kann sie nicht mehr annähernd an "frühere" Erfolge anknüpfen.
Als 3-malige Grand Slam Siegerin läuft seit ihrem Comeback Mitte letzten Jahres ihrer Form komplett hinterher, und selbst ihr lautes, für Sharapova charakteristisches Stöhnen kann sie nicht vor mehr oder weniger ernüchternde Ergebnisse bewahren.
Ihr erstes Turnier 2010 war kein geringeres als das erste Grand Slam des Jahres, und diese fehlende Matchpraxis wurde der Russin direkt zum Verhängnis.
Schon in der ersten Runde musste sich Sharapova ihrer gerade schon genannten Landsfrau und Namesvetterin Maria Kirilenko geschlagen geben.
Auch wenn der ehemalige Wimbledon Champion Sharapova öfters Probleme mit der Hürde "erste Runde" hatte, und Kirilenko sich in der Form ihres Lebens zeigt, kann diese frühe Niederlage als ernüchternd bezeichnet werden.
Selbst die sonst so kühle und emotionslose Maria Sharapova konnte sich nach ihrer Niederlage ein paar Krokodilsränen nicht verkneifen.
Als positivste Überraschung der letzten Wochen kann man die wieder erstarkte Nadia Petrova sehen. Die mittlerweile 27-jährige Moskauerin startete zwar schlecht mit zwei Erstrunden Niederlagen in Brisbane (gegen J. Henin) und Sydney (gegen K. Date-Krumm), konnte bei den Australien Open aber durch einige spektakuläre Matches glänzen.
So schlug die Nummer 19 der Welt unter anderem US Open Siegerin Kim Clijsters phänomenal mit 6:0 ; 6:1, und konnte sich in der darauffolgenden Runde sogar gegen die aktuelle Weltranglisten 3. und French Open Siegerin Svetlana Kuznetsova durchsetzen.
Im Viertelfinale war allerdings , wenn auch nur knapp, Endstation für Petrova, und zwar gegen niemand geringeres als die 7-Fache Grand Slam Siegerin Justine Henin aus Belgien.
Der ebenfalls 27-jährigen war nach fast 2 Jahren abstinenz vom Tennis ein grandioses Comeback gelungen, was sich vor allem mit dem Halbfinal - Einzug bei den momentan laufenden Australian Open zeigt. Schon bei ihrem ersten Turnier nach langer Pause in Brisbane konnte sie bis ins Finale vordringen, in dem sie sich nur ihre Landsfrau und ebenfalls Comebackerin, wenn auch des letzten Jahres, Kim Clijsters geschlagen geben musste. Nachdem sie dann wegen einer Verletzung in Sydney pausieren musste, startete sie in Melbourne nun komplett durch und fertigte weltklasse Spielerinnen wie Elena Dementieva in hochklassigen Partien ab, wenn auch manchmal mit ein wenig Glück.
Auch ihre einhändige Rückhand, die Pete Sampras als die beste überhaupt im Profitennis sieht, ist überhaupt nicht eingerostet. Ganz im Gegenteil: Gepaart mit ihren seit neuestem vorgetragenen Netzangriffen mutiert diese zu einer Waffe, die selbst der Vohand einer Serena Williams gewachsen ist.
Ob ihr Spiel aber schon reicht, um gegen eine Serena Williams zu bestehen, steht in den Sternen.
Die 28 Jahre alte US-Amerikanerin spielt zurzeit ihr bestes Tennis, und das bedeutet meist glatte Siege gegen jede Gegnerin. Ohne Ausnahme. Ihre kräftigen Schläge, zu denen man besser Schüsse sagen könnte, gepaart mit einer fast perfekten Präzision, sind unerreichbar für ihre Gegener.
Außerhalb von Grand Slam Turnieren und Weltmeisterschaften gelang der jüngeren Schwester von Venus Williams zuletzt in Charleston 2008 ein Turniersieg, diesen Bann hätte sie sogar in Sydney fast gebrochen, doch Elena Dementieva war im dortigen Finale unschlagbar.
Serena Williams ist eine Spielerin, die bei den prestigeträchtigen Grand Slam Turnieren immer mindestens eine Klasse besser spielt als bei vergleichsweise niedriger dotierten Veranstaltungen, was aber wahrscheinlich am Ansporn der winkenden Millionenschecks liegt, welche an die Sieger der jeweiligen Turniere verteilt werden. Sie war und ist für mich die unangefochtene Nummer 1 im Damentennis.

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